juLABER

„dreh dich um“-

Long time, no read! Hier einen Text über das Gefühl von Vergangenheit, have fun…

♥ Doch davor noch: diesen Text und weitere Texte mit Anmerkungen gibt es jetzt auf meinem Podcast „freimutig“ zu hören! Viel Spaß beim erkunden: hier kommt ihr zu freimutig.


Die Vergangenheit-

Sie ruft nach mir-

Mit elendlich klagenden, aber doch so schönen Worten

umsäuselt sie mich-

Bringt mich in einen Wahn-

Melancholische Gedankenfetzen

lässt sie an meine Ohren schweben-

Ich kann nicht aufhören, ihr zuzuhören-

Ein Singspiel, so betörend traurig, so bittersüß-

„Dreh dich um“, flüstert sie-

„Dreh dich um“-

Ich möchte ihr widerstehen,

möchte nicht ihr wunderschönes Angesicht erblicken und dabei fallen, tief fallen in dieses Loch-

voller Erinnerungen:

Ich nehme nur noch auf, werde zum Konsumenten meiner Gedanken

und mit jedem Stückchen Erinnerung verliere ich mich, einen Teil von mir, die Person, die ich heute bin-

Bis ich mich in dem tiefen See meiner Erinnerungen fallen lasse und aufgebe, ich zu sein-

Doch ich möchte einen Blick wagen, einen einzigen Blick in die Vergangenheit-

Mich in alten Zeiten suhlen, kurz die Last, ein Leben zu führen, abzulegen und nicht mehr zu sein-

Nur noch Urteilender, nicht Beurteilter zu sein-

Ich möchte dieser Versuchung widerstehen-

Meinen Blick nach vorne richten und gehen-

In die Zukunft-

Doch wenn sie mich noch einmal rufen würde-

„Dreh dich um“-

Ich drehe mich mich um,

mein Blick fällt auf sie

und ich vergehe an ihr, zerfließe zwischen ihren Händen

und sie fängt mich auf, legt sich um mich und lässt mich nie wieder los-

Wenn sie mich noch einmal rufen würde-